Wie kann ich mich selber auf die Schuldnerberatung vorbereiten?

Nutzen Sie die Wartezeit bis zum Ersttermin, damit ein rascher und zielgerichteter Einstieg in die Schuldnerberatung möglich ist.

Sortierung der Unterlagen:

Für die Vorbereitung des Erstgesprächs ist es sehr hilfreich, wenn die Unterlagen schon sortiert sind und eine Gläubigerübersicht erstellt wurde.

Benötigt werden insbesondere folgende Unterlagen:

  • Forderungsgrundlage (z.B. Darlehensvertrag, Rechnung, Kaufvertrag)
  • Urkunden von Sicherungsrechten (Lohnabtretung, Sicherungsabtretungen, freiwillige Verpfändungen)
  • aktuelle Forderungsaufstellungen und -abrechnungen
  • Mahn- und Kündigungsschreiben, aber nicht die zahlreichen Zahlungsaufforderungen und "Drohbriefe", die Inkassounternehmen regelmäßig routinemäßig und edv-gestützt an Schuldner verschicken. Diese übergeben sie der Rundablage unter ihrem Schreibtisch oder bewahren sie in einem Extra-Aktenordner auf!
  • Titel der Forderung (Vollstreckungsbescheid, Urteil, notarielles Schuldanerkenntnis)
  • Unterlagen über Zwangsvollstreckungsmaßnahmen ( Pfändungsprotokolle des Gerichtsvollziehers, Pfändungs- und Überweisungsbeschlüsse, Eidesstattliche Versicherung)
  • evtl. Zahlungsnachweise (Kopien von Überweisungen, Kontoauszüge, Quittungen usw.).

Sortieren Sie diese Unterlagen in einem Aktenordner für jede Forderung getrennt in zeitlicher Reihenfolge: Oben das aktuellste Schreiben, dann absteigend die älteren Unterlagen.

Wenn Ihnen nicht alle Unterlagen, die oben genannt werden, vorliegen oder Sie sich nicht sicher sind, ob sie vielleicht noch andere Gläubiger haben, können Sie sich zum Beispiel eine SCHUFA-Auskunft einholen.

Erstellung eines Haushaltsplanes

Die genaue Einnahme- und Ausgabesituation zu kennen und zu gestalten, ist ein sehr wichtiger Teil der Schuldnerberatung. Bitte erstellen Sie daher einen Haushaltsplan. Hier sollen alle Einnahmen und Ausgabendes Haushalts vollständig aufgeführt werden.
Bei den festen Ausgaben vergessen Sie dabei bitte nicht viertel-, halb- oder jährliche Zahlungen (z.B. GEZ, KFZ-Steuer, Versicherungen) und rechnen Sie diese in monatliche Beträge um.
Bei den Ausgaben, die sich monatlich ändern können (z.B. Telefon), rechnen Sie den Durchschnitt aus den letzten 3-6 Monaten.
Falls Sie nicht wissen, wie viel Sie momentan für Ernährung, Körperpflege, Genussmittel usw. monatlich ausgeben, wäre es sinnvoll, ab sofort ein Haushaltsbuch zu führen oder konsequent Kassenzettel und Quittungen zu sammeln.

Sicher ist es auch sinnvoll, schon jetzt einmal darüber nachzudenken, ob bestimmte Ausgaben sinnvoll sind oder eventuell überflüssig.

Allgemeine Tipps und Hinweise

Falls Sie ernsthaft mit Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle eine Schuldenregulierung in Angriff nehmen wollen, sollten Sie auch folgende Tipps und Hinweise bis zum Ersttermin zu beherzigen. Sie erleichtern damit den Einstieg in eine gezielte Beratung:

  • keine Zahlungsversprechungen gegenüber Gläubigern machen: Bitte auf den bevorstehenden Ersttermin hinweisen,
  • keine weiteren Zahlungsverpflichtungen eingehen (Kredite, Bestellungen usw.), auch keine Umschuldungen vorzunehmen,
  • keine Formulare bei Hausbesuchen von Inkassounternehmen unterschreiben,
  • keine Nachnahmebriefe einlösen und keine Nachnahmekosten anerkennen,
  • kein Schuldanerkenntnis, das mit einer Abtretung verbunden ist, unterschreiben ,
  • sich nicht durch Gläubigerdrohungen unter Druck setzen lassen (Ankündigung von Haft),
  • Vorsicht bei Selbstauskunftsbögen, sie gehen oft über den "Offenbarungseid" hinaus.

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